
Saisonende im Angelladen
Der Köderkühlschrank ist fast leer. Letzte Styroporpackungen von Seeringelwurm aber kein Wattwurm. Erst auf Nachfrage holt der Verkäufer aus dem Keller noch ein Päckchen.
Wabbelig, stinkig und träge aalen sich die Würmer in der Zeitung. Normalerweise würde ich denken, dass mir abgelaufene, schlechte Ware angedreht werden soll.

Imbiss am Haken
Aber ich hatte in einem Blog gelesen, dass „die alten Stinker“ besonders gut funktionieren. Ihr Duft verbreitet sich immer Wasser angeblich verführerisch. Man muß davor nur einen Seeringelwurm packen, damit der Wattwurm nicht gleich runterflutscht. Also beides gekauft und prima.

Letzte Chance
Es war der vorletzte Tag der Herbstferien. Nach stürmischen Tagen endlich einmal bessere Bedingungen. Zwar kein Ostwind aber nur leichter Westwind. Diesiges Herbstwetter mit leichtem Sprühregen. Höchststand der Flut gegen Mittag – also los.

Strömung
Beim Auswerfen nutze ich ein Krallenblei, da die Strömung stark ist. Greift das Blei nicht gleich, wird es in sekundenschnelle abgetrieben. Greift es, ist die Spannung auf der Schnurr schnell enorm und die Wellen bewegen die Rutenspitze unablässig und erstaunlich unregelmäßig. Für mich ist ein Biss nicht zu erkennen.
Flundern
Also hole ich regelmäßig etwas ein und dann spüre ich mit etwas Glück, wenn eine Flunder angebissen hat und gegen den Druck anschwimmt. An diesem Vormittag fange ich 6 Flundern und einen kleinen Seehecht, wie ich später versuche zu bestimmen. Absoluter Rekord für mich – und das Brandungsangeln hat richtig Spaß gemacht.

Die richtige Stelle
Zwei Strömungen treffen zwischen Sandbänken aufeinander und der Strom zieht sichtbar Richtung Meer, so soll eine gute Stelle aussehen. Die Beobachtung meiner Frau einige Tage zuvor, scheint sich bezahlt gemacht zu haben. Freue mich schon auf neue Abenteuer – ich habe ja immer noch keinen Steinbutt gefangen…

Sympathischer Nachbar
Ein Robbe hat mich in der ganzen Zeit begleitet. Sie scheint alt und müde zu sein und erholt sich am Strand. Ich halte Abstand und lasse Sie in Ruhe. Übrigens nicht meine erste Begung mit Robben am Strand. Ein Tipp: Bei Sonnenaufgang trifft man sie öfters an. Leider sieht man an der Küste manchmal auch ein totes angetriebenens Tier. Um so erfreulicher, als ich lese, dass der Robbenbestand in der Nordsee gut sein soll.